Spoonerismus

Karikatur von William Spooner in einer Ausgabe von Vanity Fair aus dem Jahre 1898

Als Spoonerismus [ˌspuːnəˈrɪsmʊs] bezeichnet man eine Vertauschung von worteinleitenden Phonemen oder Morphemen, wodurch sich neue, häufig komische Bedeutungen von Wörtern, Ausdrücken oder Sätzen ergeben. Es kann sich dabei um Anagramme oder phonetische Anagramme handeln. Die Vertauschung kann in parodistischer Absicht als Wortspiel oder unabsichtlich als Versprecher erfolgen. Im Deutschen gibt es keine direkte Übersetzung. Ein Schüttelreim besteht aus zwei Versen, die Spoonerismen enthalten. Im Französischen wird seit dem 16. Jahrhundert der Begriff „contrepèterie“ verwendet.

Ein literarisches Beispiel für einen Spoonerismus ist Die Blusen des Böhmen (Robert Gernhardt) statt Die Blumen des Bösen (Charles Baudelaire). Hier werden allerdings keine worteinleitenden, sondern wortinterne Laute vertauscht.


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